Die Häufigkeit von Nierensteinen und anderen Steinleiden (Urolithiasis) hat in den letzten Jahrzehnten laufend zugenommen.
Meist sind Männer und Frauen im mittleren Lebensalter von diesen Erkrankungen betroffen. Nieren haben die Aufgabe, nicht benötigte Stoffe aus dem Körper auszuscheiden. Dazu bilden sie den Urin, der bestimmte Substanzen erhält die kristallisieren können. Übersteigt die Menge dieser Substanzen einen kritischen Wert, bilden sich Harnsteine. Diese befinden sich zunächst in den Nieren bzw. im Nierenbecken und werden deshalb Nieren- oder Nierenbeckensteine genannt. Wandern sie in den Harnleiter und weiter in die Blase, wird von Harnleiter- bzw. Blasensteinen gesprochen.
Ein neutraler PH-Wert verhindert eine Steinbildung.
Bei einem gesunden Menschen besteht ein basischer, neutraler PH-Wert des Harns, der eben eine Steinbildung verhindert. Unter bestimmten Umständen verschiebt sich dieses Gleichgewicht des PH-Wertes aber und es kommt zur Steinbildung.
Begünstigende Faktoren für die Steinbildung sind: eine familiäre Vorbelastung, zu wenig Bewegung, eine eiweißreiche Kost sowie starkes Schwitzen bei zu wenig Flüssigkeitszufuhr. Die individuellen Symptome des Patienten sowie die Familiengeschichte spielen bei der Diagnosestellung, neben der Urinanalyse, dem Ultraschall und einem Röntgen, eine wichtige Rolle.
Die geeignete Therapievariante wird dann abgestimmt auf die individuelle Situation.
Eine akute Nierenkolik muss sofort medikamentös behandelt werden, da sie einen medizinischen Notfall darstellt und die Schmerzen so schnell wie möglich gelindert werden müssen.
Harnsäuresteine und kleine Zytinsteine können teilweise durch spezielle Medikamente aufgelöst werden und mit Hilfe von hohen Trinkmengen aus dem Körper gespült werden.
Bei größeren Harnsteinen kommt die sogenannte extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL) zum Einsatz. Bei diesem Verfahren treffen Ultraschallstoßwellen gezielt auf den Stein, die diesen durch den Druck einfach zertrümmern.
Das modernste derzeitige Verfahren ist jedoch die sogenannte ureterorenoskopische Steinentfernung. Dabei wird der Nierenstein durch eine die Harnröhre mittels der durchgeführten Harnleiter- und Nierenspiegelung unter Narkose direkt entfernt oder aber durch einen Laser verdampft. Bei sehr großen Steinen kann eine Nierenpunktion mit endoskopischer Steinentfernung durch die Haut notwendig werden.