Die Pubertät eine schwierige Zeit für die Jungs´ (und für die Eltern).
Bei Jungen ist alles so wie bei Männern. Es ist einfach schwieriger. Denn auch die Väter gehen nicht so gerne und regelmäßig zum Urologen – wie es eben die Mädchen bei ihren Mamis lernen. Und trotzdem: Sie haben viele Fragen und vielleicht auch Bedenken, die sie dann oft bevorzugt übers Internet recherchieren. Denn mit den Eltern tauschen sich männliche Jugendliche genauso wenig gerne aus wie die Mädchen. Dazu sind die Themen zu sensibel und die Peinlichkeit, mit den Eltern über ihre Anliegen zu sprechen, ist viel zu groß. Das Internet ist hier natürlich eine Option – aber leider ist speziell im Bereich der Urologie und Sexualität dort auch viel Unsinn zu finden und den „Kindern“ werden ganz falsche Vorstellungen suggeriert.
Pubertät und die offenen Fragen dazu
In Österreich sind bis zum Erreichen des 18. Geburtstages die Kinderärzte für das medizinisch gesundheitliche Wohl zuständig. Aber nur in den seltensten Fällen werden dort solch intime Gespräche mit Jugendlichen geführt. Jugendliche sehen im Kinderarzt einen „Verbündeten der Eltern“. Was sie aber brauchen ist eine diskrete Gesprächsbasis und Behandlungsoption. Und den kann auch meist der Allgemeinmediziner – als Freund der Familie – nicht darstellen. Während die Mädchen also zwischen dem 13./14. Lebensjahr und ihrem 18. LJ gut versorgt sind, stehen Burschen da meist alleine da. Wie geht man mit der körperlichen Veränderung um? Wann hat man am besten Sex? Und wieviel an Selbstbefriedigung ist noch normal? Alles Fragen, die beschäftigen, aber natürlich beantwortet gehören.
Der Urologe als Berater
Durch meine Erfahrungen aus den Jugendsprechstunden in Schulen, weiss ich wie wichtig es ist, den richtigen Ton zu treffen und zu wissen und zu ermitteln, was Jugendliche bewegt. Als Vater von 4 Söhnen darf ich hier auf wirkliche, persönliche Expertise zurückgreifen. So wie meine Söhne wünschen sich junge Menschen sachlich klare und freundliche Formulierungen, ohne Überheblichkeit, aber mit einer gewissen Distanz. Und das die Sprechstunde so gewählt wird, dass keine Frauen oder zu behandelnde Männer im Wartezimmer begleiten, ist für uns ganz klar. In den Terminen wird meist dann meist das Thema Verhütung angesprochen, sofern nicht eine Erkrankung abgeklärt werden muss. Aber auch darüber, das Kondome nicht nur Schwangerschaften verhindern, sondern auch Krankheiten wie AIDS, Hepatitis, Feigwarzen sowie Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses durch Humane Papillomaviren (HPV) verhindert werden.
So kann in einem Gespräch gesorgt werden, dass Jungs genauso auf sich achten, wie es bei Mädchen derzeit schon üblich ist. Sö können präventiv Erkrankungen verhindert.
Es ist ein Anfang: vom Pubertier zum Mann. Für die Männergesundheit.